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Konflikt zwischen USA und China Dax fällt unter 11.000 Punkte

Die jüngsten Spannungen zwischen den USA und China haben an den Börsen für einen Ausverkauf gesorgt. Der Dax rutschte um drei Prozent ab. Auch an der Wall Street setzt sich die Talfahrt fort.
Frankfurter Börse (Archiv)

Frankfurter Börse (Archiv)

Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

Ängste vor eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China haben den deutschen Aktienmarkt stark belastet. Der Dax rutschte unter 11.000 Punkte.

Als Auslöser gilt die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada. Die USA drängen ihren nördlichen Nachbarn zur sofortigen Auslieferung der Tochter von Huawei-Gründer Ren Zhengfei. Die US-Justiz beschuldigt die Managerin, das US-Handelsembargo gegen Iran verletzt zu haben. China protestierte scharf gegen die Festnahme.

Weltweit sackten die Aktienmärkte nach dieser Nachricht ab. Analyst Gregor Kuhn von Emden Research sagte: "Schwer vorstellbar, dass diese Entwicklung zu einer Deeskalation im Zollstreit zwischen den USA und China beiträgt."

Hoffnung auf Jahresendrally dahin

Der Dax erreichte am Nachmittag mit 10.864 Zählern den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Das waren rund drei Prozent weniger als am Mittwoch. Damit summiert sich der Dax-Verlust seit vergangenem Montag auf rund 5,5 Prozent und im laufenden Jahr auf rund 15 Prozent. Der MDax büßte 2,8 Prozent auf 22.519 Zähler ein.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 2,6 Prozent. In New York fiel der Dow-Jones-Index im frühen Handel um 1,6 Prozent, während der breiter gefasste S&P 500 1,3 Prozent verlor. Die Technologiebörse Nasdaq gab 1,5 Prozent nach.

Mit dem Dax-Sturz unter 11.000 Punkte sei nun auch die letzte Hoffnung auf eine Jahresendrally geschwunden, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research.

"Neben den Sorgen rund um den Brexit und der Aussicht, dass Theresa May am kommenden Dienstag mit hoher Wahrscheinlichkeit ein politisches Waterloo im britischen Parlament erlebt, zerfällt auch die Hoffnung auf einen lang anhaltenden Waffenstillstand zwischen den USA und China im Handelskonflikt regelrecht zu Staub", kommentierte Jens Klatt, Vermögensverwalter bei JK Trading.

Vonovia legt zu

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Vonovia mit einem Plus von 0,7 Prozent an der Dax-Spitze. Für Deutschlands größten Immobilienkonzern laufen die Geschäfte dank steigender Mieten in den Metropolen und seiner jüngsten Zukäufe weiter gut. Bei dem erst vor Kurzem angehobenen Jahresziel für den operativen Gewinn sieht sich Vonovia auf Kurs und will 2019 noch mehr verdienen.

Spekulationen auf eine sinkende Nachfrage als Folge eines eskalierenden Handelsstreits setzten auch dem Ölpreis zu. Hinzu komme der Streit über eine Förderbremse, sagten Börsianer. Die jüngsten Signale von Opec-Mitgliedern deuteten darauf hin, dass die Drosselung lediglich bei einer Million statt der erhofften 1,3 Millionen Barrel pro Tag liegen werde. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um bis zu 5,2 Prozent auf 58,36 Dollar je Barrel (159 Liter).

brt/dpa/Reuters
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