Zum Inhalt springen

Akkuhersteller profitiert vom Hype um Bluetooth-Kopfhörer Varta-Aktie auf Rekordhoch, Spekulationen um MDax Aufstieg

Lithium-Ionen-Knopfzelle von Varta: Die Batterien sind in vielen kabellosen Kopfhörern verbaut. Der Hype um die Bluetooth Kopfhörer sorgt bei Varta für Kursphantasie

Lithium-Ionen-Knopfzelle von Varta: Die Batterien sind in vielen kabellosen Kopfhörern verbaut. Der Hype um die Bluetooth Kopfhörer sorgt bei Varta für Kursphantasie

Foto: DPA

Der Höhenflug der Aktien von Varta  geht weiter. Am Montag erreichten die Anteile des Batterieherstellers mit einem Plus von rund 4 Prozent auf 122 Euro ein weiteres Rekordhoch. In diesem Jahr hat sich der Börsenwert von Varta mehr als vervierfacht - mit einem Kursplus von mehr als 300 Prozent sind die Varta-Aktien mit Abstand Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax  .

Varta ist an der Börse mittlerweile fast fünf Milliarden Euro wert. Der Streubesitz liegt bei knapp 40 Prozent. Varta gilt vor diesem Hintergrund als Kandidat für den MDax der mittelgroßen Börsentitel. Dies könnte ein weiterer Grund sein für den jüngsten Kursanstieg. Die möglichen nächsten Änderungen in der Dax-Familie teilt die Deutsche Börse an diesem Mittwoch nach US-Handelsschluss mit.

Für weiteren Schub sorgte vor dem Wochenende eine Studie der Commerzbank, in der Analyst Stephan Klepp sein Kursziel für die Papiere nach Analyse von Marktdaten zu Bluetooth-Kopfhörern von 120 auf 135 Euro anhob. Klepp rechnet damit, dass zusätzlich zu den von ihm identifizierten Kunden Apple , Samsung  , Jabra und Bose demnächst auch Google , Amazon , Microsoft , Huawei und Xiaomi als Kunden für die Lithium-Ionen-Mikrozellen von Varta in Frage kommen.

Während derzeit viele deutsche Unternehmen gegen die schwächelnde Konjunktur kämpfen, hatte der Batteriehersteller Varta seine Prognose für das laufende Jahr vor einigen Wochen bereits zum dritten Mal angehoben. So soll der Umsatz im laufenden Jahr auf 330 bis 340 Millionen Euro steigen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management nun zwischen 84 und 88 Millionen Euro. Nach der vorigen Prognoseerhöhung im August hatte Vorstandschef Herbert Schein hier noch 72 bis 76 Millionen auf dem Zettel.

Vorstandschef Schein begründete den Erfolg unter anderem mit der starken Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Produkte für den Endverbraucher, vor allem für kabellose Kopfhörer. Diese sind sehr beliebt und bescheren Herstellern wie Apple (Kurswerte anzeigen), Huawei und Amazon  glänzende Geschäfte. Vor wenigen Wochen stellte Apple ein neues, hochpreisiges Modell mit aktiver Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen vor.

Umsatz und Ergebnis in den ersten neun Monaten deutlich gesteigert

Vor diesem Hintergrund steckt Varta viel Geld in den Ausbau der Produktion. So sollen 2019 nun zwischen 95 und 110 Millionen Euro statt den bisher geplanten 75 bis 90 Millionen Euro investiert werden. Erst Anfang September hatte Varta mitgeteilt, die Produktion bis 2022 auf mehr als 150 Millionen Zellen jährlich auszubauen. Hintergrund sei die ungebrochen hohe Kundennachfrage in einem Markt, der jährlich über 30 Prozent wachse.

la/mg/dpa-afx