Einkaufsmanagerindex Industrie in Euro-Zone wächst wieder - die deutsche auch

Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone so stark eingebrochen wie noch nie. Die Stimmung in den Industrieunternehmen lässt auf eine baldige Kehrtwende hoffen.

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Die Stimmung in der Industrie hat sich gebessert. Quelle: dpa

Die Industrie der Euro-Zone und ihrer größten Volkswirtschaft Deutschland hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte von den heftigen Corona-Einbrüchen erholt und ist zurück in der Wachstumsspur.

Der Einkaufsmanagerindex für die Währungsunion kletterte im Juli um 4,4 auf 51,8 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Montag zu ihrer monatlichten Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Damit liegt das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

„Produktion und Auftragseingang legten dank der anziehenden Nachfrage so kräftig zu wie zuletzt vor über zwei Jahren“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Der Auftragszuwachs war sogar stärker als die Produktionssteigerung - ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Produktion im August weiter zulegen dürfte.“

Die wieder gut gefüllten Auftragsbücher trugen demnach dazu bei, dass die Geschäftsaussichten wieder so optimistisch ausfallen wie vor Ausbruch der Pandemie im Januar. Die Risiken würden aber hoch bleiben. „Eine höhere Arbeitslosigkeit, Jobunsicherheit, eine zweite Welle der Virusausbreitung und die nach wie vor nötigen Social Distancing-Maßnahmen werden den Aufschwung unweigerlich bremsen“, warnte Williamson.

Auch die deutsche Industrie schaffte den Sprung über den Schwellenwert von 50: Hier stieg das Barometer um 5,8 auf 51,0 Punkte. Das ist sogar der höchste Stand seit Ende 2018. „Dabei verschleiert der Wert die eigentlich kräftigen Zuwächse bei Produktion und Neuaufträgen sogar noch“, sagte Markit-Ökonom Phil Smith. Denn deutliche Rückgänge bei Beschäftigung und Lagerbeständen würden das Barometer belasten.

Der Aufwärtstrend in der Industrie lässt darauf hoffen, dass das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone im laufenden dritten Quartal wieder wächst. Im zweiten Quartal war es wegen der Coronakrise mit 12,1 Prozent so stark eingebrochen wie noch nie. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte dabei um 10,1 Prozent.

Mehr: In Deutschland und den USA bricht die Wirtschaft zweistellig ein. Wie rasch es mit der Konjunktur wieder aufwärtsgeht, hängt insbesondere von drei Faktoren ab.

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