So, nun ist als letztes der großen Aktien-Barometer auch der US-amerikanische S&P 500 im Korrekturmodus. Bei 2.633 Zählern notiert der New Yorker Leitindex gut 10% unter seinem am 20. September aufgestellten Schluss-Rekord.
Gleichzeitig bestätigt sich das alte Börsen-Bonmot „Wenn Wall Street niest, kriegt Europa den Schnupfen“. Denn der EURO STOXX hat im 4. Quartal bislang noch ein bisschen mehr verloren – obwohl der mit den 306 wichtigsten Firmen der Euro-Zone bestückte Index dem S&P 500 schon seit Jahren hinterher hinkt und seit Mitte 2017 völlig den Anschluss verloren hat.
Loser bleiben Loser
Es bleibt also dabei: Wenn das globale Kapitalmarkt-Sentiment kippt, drückt die Angst hierzulande stärker auf die Kurse als jenseits des Atlantiks – egal, wie stark der Performance- und Bewertungsrückstand vorher schon war.
Ähnlich sieht’s bei Einzelaktien aus. Natürlich wird aus den FANGMANs und vielen anderen grandios gelaufenen Technologie-Titeln jetzt mal etwas Luft rausgelassen. Das heißt aber nicht, dass Aktien, die zuvor schon geschwächelt haben, jetzt Stabilität zeigen. Viele Luschen der ersten neun Monate – etwa General Electric und Coty oder auf dem Frankfurter Parkett die Deutsche Bank, ProSiebenSat.1 und Wacker Chemie – sind in den letzten Wochen noch weiter abgestürzt.
Dazu reagieren Investoren noch empfindlicher als sonst auf Risiken und Warnungen – siehe das Kurs-Fiasko bei Covestro oder Fresenius, wo meine kurzfristig skeptische Einschätzung von vor zwei Wochen sich leider bestätigt hat.
Echte Qualitätsfirmen bislang kaum verbilligt
Im Umkehrschluss sind Qualitätsfirmen, die sich keinerlei Enttäuschungen erlauben und in einem defensiven Sektor oder einer komfortablen Nische angesiedelt sind, kaum billiger geworden. Bestes Beispiel ist das eidgenössische Dividenden-Dreigestirn: Nestlé, Roche und Novartis liegen selbst in Schweizer Franken nur 2-5% unter ihren 52 Wochen Hochs.
Dasselbe gilt für den Müll-Multi Waste Management sowie viele Immobilienaktien (wobei ich dieses Segment ja vorrangig über den iShares Global Property Yield ETF abdecke). Und dann natürlich viele Nahrungsmittel-, Konsumgüter- und Pharma-Firmen, von Pepsi und Hormel Foods bis hin zu Johnson & Johnson und Unilever.
Diversifikation erleichtert das „Cool bleiben“
Wieder einmal zeigt sich also: Ein breit über verschiedene Länder, Währungen und Sektoren diversifiziertes Depot lohnt sich – schon deshalb, weil die Sache mit dem „Cool bleiben“ leichter fällt als wenn das Depot nur an DAX-Aktien oder Tech-Werten hängt.
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