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16:38 Uhr, 23.08.2019

China schlägt im Handelsstreit zurück

Trumps Regierung hatte Anfang August neue Strafzölle von 10 Prozent auf chinesische Importe im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar angekündigt. Nun kam darauf die Antwort aus Peking.

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Peking/ Washington (Godmode-Trader.de) - Der Sino-amerikanische Handelskrieg ist um eine Facette reicher: China hat am Freitag angekündigt, zusätzliche Zölle auf 75 Milliarden US-Dollar amerikanischer Waren wie Sojabohnen, Autos und Öl zu erheben. Peking will den Schritt als Vergeltungsmaßnahme verstanden wissen, nachdem die USA jüngst erst neue Abgaben auf China-Importe verordnet hatten. China signalisierte bereits Anfang dieser Woche, dass alle neuen Zölle aus den USA zu Vergeltungsmaßnahmen führen werden.

Einige der chinesischen Zollmaßnahmen werden ab dem 1. September wirksam, der Rest ab dem 15. Dezember, wie das Finanzministerium in Peking mitteilte. Dies entspricht exakt dem Zeitplan, den die USA für ihre 10-prozentigen Zollaufschläge auf fast 300 Milliarden Dollar an chinesischen Güterlieferungen festgelegt hatten.

Auf amerikanische Sojabohnen- und Rohölimporte wird ab kommenden Monat demnach ein zusätzlicher Zoll von 5 Prozent erhoben. Es werden zudem Zölle auf weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse erhoben, darunter eine Steuer von 10 Prozent auf die Einfuhr von US-Schweinefleisch.

Die Wiederaufnahme von ausgesetzten zusätzlichen Aufschlägen in Höhe von 25 Prozent auf US-Autos wird zum 15. Dezember stattfinden. Unter Berücksichtigung der bestehenden allgemeinen Zölle auf Kraftfahrzeuge würde der zusätzliche Gesamtaufschlag für Fahrzeuge aus den USA bis zu 50 Prozent betragen.

Unter den Automobilherstellern sind Tesla, Daimler sowie BMW am stärksten von den zusätzlichen Abgaben betroffen. BMW und Daimler liefern eine große Zahl von SUVs aus Werken in den USA nach China, während Tesla seine Elektroautos noch nicht in der Volksrepublik produziert. Sechs der zehn wichtigsten Fahrzeuge, die aus den USA in den größten Automobilmarkt der Welt exportiert werden, stammen laut LMC Automotive von den beiden deutschen Marken BMW und Daimler, wie Bloomberg berichtet.

Das Weiße Haus in Washington versuchte in ersten Reaktionen den Ball flach zu halten. Der Verrechnungs-Betrag um den es gehe, sei für das Makrowachstum nicht wesentlich, sagte Trump-Berater Peter Navarro dem US-Sender Fox Business. Die Vergeltungsmaßnahmen werden das Wachstum „absolut nicht“ bremsen.

Die Unterhänder der beiden Volkswirtschaften sind zumindest weiterhin in Gespräch, Funkstille herrscht derzeit nicht. Die chinesische Delegation hält darüber hinaus an ihrem Plan fest, im September zu persönlichen Treffen in die USA zu reisen. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow sagte zu Fox Business, dass „wir weiterhin planen, dass das chinesische Team hierher nach Washington kommt, um die Verhandlungen fortzusetzen“. „Ich will es nicht vorhersagen, aber wir werden sehen", so Kudlow am Donnerstag.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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