Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus stellt die Produktion des weltgrößten Passagierjets A380 ein. Nachdem die arabische Fluggesellschaft Emirates ihre Bestellung reduziert habe, gebe es keinen nennenswerten Auftragsbestand mehr und damit keine Grundlage für eine Fortsetzung der Produktion, sagte Airbus-Chef Tom Enders. Die letzte Auslieferung für den A380 sei für 2021 geplant. 

Emirates habe beschlossen, die Bestellung von 162 auf 123 Maschinen zu senken. Die Fluggesellschaft ist der größte A380-Kunde. Emirates sei abgeneigt, noch mehr Trent-900-Motoren vom Triebwerksbauer Rolls Royce für die Produktion des A380 zu erwerben, da für diese keine Leistungs- oder Ausfallgarantien vorhanden seien, zitiert das Magazin Arabian Business den Analysten Saj Ahmad von StrategicAero Research. Wie Airbus mitteilte, werden in den kommenden zwei Jahren noch 14 verbleibende A380 abgenommen. 

Das Unternehmen werde in den nächsten Wochen Gespräche mit den Sozialpartnern bezüglich der 3.000 bis 3.500 Stellen aufnehmen, die in den kommenden drei Jahren betroffen sein könnten. Es werde aber zahlreiche Möglichkeiten für interne Stellenwechsel geben.

In den vergangenen Jahren hatten kaum noch Fluglinien ein Modell des A380 geordert. Der Konzern fuhr die Jahresproduktion von zeitweise bis zu 30 Maschinen zuletzt auf nur noch sechs Exemplare zurück.

29 Prozent mehr Gewinn im vergangenen Jahr

Trotz hoher Belastungen durch das Ende des A380 und Kosten für den Militärtransporter A400M konnte Airbus 2018 einen Gewinnzuwachs auf 3,05 Milliarden Euro erzielen. Das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Sonderbelastungen durch A380 und A400M beliefen sich auf rund 900 Millionen Euro.

Der Konzernumsatz legte der am Donnerstag vorgelegten Bilanz zufolge um acht Prozent auf 63,7 Milliarden Euro zu. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen eine um zehn Prozent auf 1,65 Euro erhöhte Dividende erhalten. Analysten hatten mit mehr gerechnet.